DIE NYMPHE: MNEMOSYNE:
Polyphoner Gesang nach Friedrich Hölderlin
Nachträglich zum 250. Geburtstag des Dichters formierten sich „Hölderlins Musen“ (Schönwald/Roth/ Koenen) und besingen ein Jahr später den Ehrentag mit einer Performance zwischen Bass, Stimme und Visuals. Die Nicht-Musiker Schönwald/Roth begegnen sich inmitten szenischer Lesung und gestrichenem Noise. So zeichnen sie unter der Bildregie von Selina Koenen „DIE NYMPHE: MNENOSYNE:“ in einem für die traditionelle Hölderlin-Rezeption eher unüblichen Duktus.
Thematisiert wird eine lyrische Dichtung von Friedrich Hölderlin, die uns als vierseitiges Folio-Fragment überliefert ist und handschriftlich mit dem Titel „Die Nymphe. Mnemosyne.“ überschrieben. Trotz erheblicher Differenzen, die diese Schriftsammlung hinsichtlich Edition und Interpretation bis in unsere Tage hinein bewirkt, ist sich die Hölderlin-Forschung allgemein aber weitestgehend dahin einig, dass diese Verse letztmalig seinen Versuch ausdrücken, Altertum und Gegenwart poetologisch ins Utopische zu verklären, d.h. bevor schicksalshafte Umstände die Poesie des Dichters radikal veränderte und die Produktion polyphoner Lyrik bei ihm nahezu vollständig zu verstummen beginnt.
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